Glossar Rhino
Nasenscheidewand/ Septum:
Mittlere Trennwand zwischen den beiden Nasenhöhlen. Hat knorpelige und knöcherne Anteile. Verdickungen oder Nasenscheidewandverkrümmungen (Septumdeviation) vor allem im oberen Anteil können zu Belüftungsstörungen führen.
Nasenscheidewandverkrümmungen/ Septumdeviation:
Verkrümmungen/ Verbiegungen/ Schiefstellung der ansonsten gerade verlaufenden Nasenscheidewand. Kann durch Prellung/ Brechen der Nase oder im Laufe des Wachstums entstehen. Häufig sind auch S-förmige Verläufe mit Krümmungen im oberen und unteren Anteil der Nasenscheidewand.
Belüftungsstörungen:
Erschwerte Nasenatmung, v.a. auch bei Anstrengung, Schnarchen, bzw. Schlafen mit offenem Mund (morgens Halsschmerzen, trockener Mund/ trockene Lippen). Meist durch Verengungen der Nasenhöhlen durch mechanische Hindernisse wie Nasenscheidewandverkrümmungen (Septumdeviation) oder Nasenmuschelhyperplasie verursacht.
Nasenmuscheln:
Mit Schleimhaut überzogene Knochenlamellen. Ragen von der seitlichen Nasenwand in die Nasenhöhle. Hierdurch vergrößert sich das Oberflächenvolumen der Nasenschleimhaut. Bei zu groß gewachsenen Nasenmuscheln (Nasenmuschelhyperplasie/ Conchahyperplasie) kommt es zu Belüftungsstörungen und Naselaufen.
Nasenmuschelhyperplasie/ Conchahyperplasie:
Zu groß gewachsenen Nasenmuscheln. Dies stellt meist ein Belüftungshindernis dar oder kann auch zu vermehrtem Naselaufen durch übermäßige Sekretbildung führen.
Nasenschleimhaut:
Kleidet die Nasenhöhlen und die Nasenscheidewand aus. Bildet Nasensekret/ -schleim. Dient der Befeuchtung und Anwärmung der Atemluft. Reinigt die Luft von Schmutzpartikeln durch feine Härchen auf der Oberfläche, die Partikel mittels Schleim in den Rachen zum Abschlucken transportieren.
Nasenhöcker:
Eine Höckernase hat einen nach oben gewölbten Nasenrücken. Meist im oberen, knöchernen Anteil des Nasenrückens zu finden.
Nasenrücken:
Im oberen Anteil, der Nasenwurzel besteht das Dach der Nase oben aus dem Nasenknochen (Os nasale) und seitlich aus den Wänden der Kieferhöhle (eine der Nasennebenhöhlen). Der Nasenrücken ist im oberen Bereich unbeweglich. Im unteren Bereich wird der Nasenrücken knorpelig (Dreiecksknorpel) und ist durch den knorpeligen Anteil der Nasenscheidewand flexibel.
Nasennebenhöhlen:
Mit Schleimhaut ausgekleidete Erweiterungen der Nasenhöhlen. Man unterscheidet zwischen Stirn-, Kiefer-, Keilbein und Siebbeinhöhlen. Die Stirnhöhlen liegen oberhalb der Nase, die Kieferhöhle neben der Nase, die Keilbein- und Siebbeinhöhlen sind Teil der Schädelknochen, die Siebbeinhöhle liegen zwischen Nase und mittlerem Augenwinkel, die Keilbeinhöhlen noch tiefer hinter den Siebbeinhöhlen.
Nasennebenhöhlenentzündungen können z.B. chronisch auftreteten, wenn durch anatomische Hindernisse (z.B. Nasenscheidewandverkrümmung, Nasenmuschelhyperplasie) eine ausreichende Belüftung der Höhlen nicht mehr möglich ist. Dann kann durch eine operative Korrektur Abhilfe geschaffen werden.
Höckerlangnase:
Ausgeprägt ausgebildeter Nasenrücken (Nasenhöcker) und zu lange Nasenscheidewand. Korrektur durch Abtragung des Höckers und Kürzung der Nasenscheidewand.
Boxy tip:
Plumpe, breite Nasenspitze zu großen, zu weit gewinkelten Nasenflügelknorpeln, mit teils sichtbarer „Rinne“ zwischen den Nasenhälften (Zweiteilung der Nasenspitze).
Sattelnase:
Durch Unfall, Vor-Operationen oder entzündlichen Prozessen sinkt der Nasenrücken durch Destabilisierung in sich zusammen. Zum Aufbau des Nasenrückens wird z.B. Knorpel aus den Nasenflügelknorpeln oder Ohrknorpel genommen.
Nasenflügel(-knorpel):
Bilden und bestimmen die Breite und Form der Nasenspitze. Laufen von den Seiten kommend bogenförmig an der Nasenspitze (Tip) zusammen und nach unten im Nasensteg (Columella) in Richtung Oberlippe, der Steg mündet in den sogenannten Steigbügel/ Footplates .
Flügelknorpel können verschmälert und verkürzt werden um die Nasenflügel zu verkleinern. Durch Nähte an den beidseitigen Bögen und der Spitze der zusammenlaufenden Flügelknorpel (Tip sutures) wird die Nasenspitze verschmälert.
Nasenspitze/ Tip:
Punkt an dem die seitlichen Nasenflügelknorpel in der Mitte zusammen treffen. Bei zu weitem Abstand, kann durch Tip sutures die Nasenspitze optisch verschmälert werden.
Tip sutures:
Nähte die die Nasenflügelknorpel mittig zusammenfassen um die Nasenspitze zu verschmälern.
Steigbügel/ Footplates:
Die im Steg zusammenlaufenden Nasenflügel münden in den Footplates. Auf ihnen sitzt der Steg. Bei Kürzung der Steigbügel lässt sich die Nasenspitze absenken.
Nasensteg (Columella):
Flexibler, unterer Anteil der Nasenscheidewand. Besteht aus den mittleren Anteilen der Nasenflügelknorpel, die nach unten in den Steigbügeln münden.
Columellar show:
Durchhängender Nasensteg (Columella), mit zu weit einsehbaren Nasenlöchern (seitlich mehr als 4mm der Columella einsehbar). Verursacht z.B. durch eine zu lange Nasenscheidewand, dass die Columella herunter drückt, oder auch retrahierte Nasenflügel, die das Nasenloch nach oben/hinten „aufziehen“. Auch möglich durch vorhergegangene Nasen-OPs, bei denen entweder Narbengewebe oder Gewebstransplantate die Columella nach unten drücken oder zu sehr verschmälerte/gekürzte Nasenflügel das Nasenloch aufziehen.
Columellar strut:
Knorpeltransplantat zwischen den mittleren Anteilen der Nasenflügel, die den Nasensteg bilden. Erhöht die Stabilität der Nasenspitze und richtet abgesunkene Nasenspitzen auf.
Tip shield:
Meist rauteförmiges/ ovales Knorpeltransplantat im Nasenspitzenbereich zur Verbesserung/ Betonung der Projektion der Nasenspitze v.a. in der Profilansicht.
Nasenflügelrandschnitt:
Zur Verkleinerung der Nasenlöcher bzw. zur Verschmälerung der Nasenflügel v.a. in der Frontalansicht, führt man eine sichelförmige Exzision der Nasenflügel im Nasenflügelrand durch. Die Narbe verläuft nahezu unsichtbar in der Falte zwischen Nasenflügel und Wange.
Spreader graft:
Knorpeltransplantat/e das/die seitlich zur Nasenscheidewand implantiert wird/werden. Dies dient der Erweiterung der inneren Nasenhöhle zur Verbesserung des Luftstroms. Nötig bei kollabiertem inneren Naseneingang (engste Stelle des Nasenhöhlendachs, an der der Dreiecksknorpel auf die Nasenscheidewand trifft).
Papageiennase/ Pollybeak Deformity/ Parrot beak
Herunterhängende Nasenspitze, so dass der höchste Punkt die Fläche (Supratip) über der Nasenspitze (Tip) ist.
Nasenbluten/ Epistaxis:
Meist nach Nasenprellung oder Nasenbruch kommt es durch die Verletzung von Schleimhaut und/oder Gefäßen zu Nasenbluten. Auch nach der OP kann es zu leichtem/ tröpfelnden Nachbluten kommen. Dies hört meist innerhalb der ersten 2-3 Tage völlig auf.
Septumleiste:
Knorpelige/Knöcherne Leiste ausgehend von der Nasenscheidewand, die in die Nasenhöhle ragt und damit die Belüftung verschlechtern kann.
Ansaugphänomen:
Bei tiefem/ heftigen Einatmen, kommt es hierbei zum Kollabieren der Nasenflügel, d.h. die Nasenflügel werden in Richtung der Nasenscheidewand gezogen und verlegen damit die Nasenhöhle, so dass man keine Luft bekommt. Dies ist ein- oder beidseitig möglich. Grund kann z.B. eine Vor-OP mit Destabilisierung der Nasenflügel (zu starke Verkleinerung/ Entfernung der Nasenflügel) sein.
Schlafapnoe/ Schnarchen:
Bei Verlegung der Luftwege (z.B. durch Polypen, Nasenscheidewandverkrümmung, Nasenmuschelhyperplasie etc.) kann es zu Schnarchen kommen. Es entsteht durch flatternde Bewegungen z.B. des Rachenzäpfchens oder des Gaumens.
Nasenbruch/ Nasenfraktur
Durch äußerlich einwirkendes Trauma entstehender Bruch der Nasenbeine (seitliche Nasenknochen) und meist auch der knorpeligen Nasenscheidewand. Verbunden ist ein Nasenbruch meist mit Nasenbluten, Schwellung und Hämatomen.
Schiefnase:
Schief gewachsene oder durch Trauma verschobene Nasenscheidewand, hierdurch Abweichen der Nase nach rechts oder links. Meist ist die Nasenscheidewand an mehreren Stellen verkrümmt. Hierdurch kann die Belüftung behindert sein.
Knollennase:
Bezeichnung für große, runde, dicke/ „knubbelige“ Nasen. Ursache sind meist breite Nasenflügelknorpel oder dicke Haut v.a. im Nasenspitzenbereich.
Septo-/Rhinoplastik (offen/geschlossen):
Operation zur Korrektur eines Form- oder Funktionsfehlers der Nase. Man spricht von Septorhinoplastik, wenn auch die Nasenscheidewand (Septum) mitoperiert wird. Bei der offenen Septorhinoplastik wird ein Schnitt am Nasensteg und entlang der Nasenflügelschleimhaut für den Zugang gelegt. Bei der geschlossenen Technik wird durch einen kleinen Schnitt an der Schleimhaut der Nasenscheidewand die Operation durchgeführt. Der Nachteil dieser Technik ist die mangelnde Einsicht auf Knochen und Knorpel und damit einhergehend die weniger präzise und tiefgreifende Formungsmöglichkeit.
Doyle Splints/ Nasentamponaden:
Bei Korrektur einer Septumdeviation oder Septumleiste muss die Schleimhaut der Nasenscheidewand komprimiert werden, damit sich kein zu großes Hämatom bilden kann. Hierfür verwenden wir Silikonschienen (Doyle Splints). Der Vorteil zu regulären Nasentamponaden aus Mull, ist, dass die Doyle Splints nicht mit der Schleimhaut verkleben und so bei der Entfernung keine Schmerzen entstehen.